Mount Abu liegt an einem romantischen See, dem Nakki-See, den ich bisher noch nicht gesehen habe. Deshalb machte ich mich heute Morgen auf die Suche nach ihm. Auf der Karte in meinem Reisefuehrer sah alles ganz einfach aus. Der Nakki-See ist gewissermassen um die Ecke. Ich machte mich also auf, in die Richtung, in der ich den See vermutete, an einem grossen Polofeld vorbei, vorbei an Laeden deren Besitzer mich zum Kaufen aufforderten, kam an einem Busbahnhof vorbei und war nach 10 Minuten Weges der Meinung, dass der See nun langsam kommen muesste. Kam er aber nicht. Ich fragte einen Einheimischen nach dem Weg. Er zeigte in die Richtung, aus der ich gerade gekommen war.
Also ging ich zurueck, wurde fast von einem Taxi ueberfahren das in einer engen Strasse unbedingt einen Reisebus ueberholen wollte, kam an einem grossen Polofeld vorbei und war nach ein paar Minuten in einer eher laendlichen Gegend. Bald muesste der See zu sehen sein. War er aber nicht. Ich fragte einen Einheimischen nach dem Weg. Er zeigte in die Richtung, aus der ich gerade gekommen war.
Ich kehrte um, der Einheimischefolgte mir und fragte mich, aus welchem Land ich komme. Das ist bei jedem Gespraech die erste Frage. Ich sagte: "Germany." Ah, Deutschland, antwortete er weise mit dem Kopf nickend auf Englisch. Ob ich denn den Adolf Hitler kenne. "Ja den kenne ich", antwortete ich verwundert. Ob ich den denn gut finden wuerde, denn der hat ja so viel fuer Deutschland getan. Ich meinte, dass Millionen von Toten und ein zerstoerter Kontinent nicht gerade toll waeren. Ja, antwortete mein Begleiter, aber er haette einen Deutschen getroffen, der sagte, dass Hitler alles fuer Deutschland getan haette. "I hate this fucking bullshit skinhead nazi stuff!" war meinen heftige Replik. Mein Begleiter blieb ruhig ob meines Ausbruchs und sagte laechelnd, das er sich freue einen Deutschen getroffen zu haben, der Hitler nicht gut findet. Das gab mir zu denken.
Ich ging also weiter auf meiner Suche nach dem Nakki-See, kam an vielen Hotels vorbei, blickte irritiert auf ein grosses Polofeld, ueberholte haendchenhaltende indische Paerchen, bog links ab und blickte eine Strasse nach unten an derem Ende bunte Kaehne in Form von Schwaenen im Wasser schaukelten. Der Nakki-See ... nur 500m von meinem Hotel entfernt.
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Ich besuchte heute auch noch zwei Tempel. Der zweite, Achalgarh, ist etas Besonderes. In seinem inneren wird keine Gottheit und kein lingam angebetet, sondern eine yoni, die bis in die Unterwelt reichen soll. Wo, wenn nicht hier, sollte man fuer guten Sex beten ...
Freitag, 23. Februar 2007
Donnerstag, 22. Februar 2007
Reisen in Radjastan
So schoen die Staedte in Radjastan auch sind, um das Reisen von einer Stadt in die naechste kommt man nicht herum und auch wenn die Entfernungen relativ kurz scheinen - in Indien braucht man fuer alles ein wenig laenger.
Die meisten Strecken fuhr ich mit dem Bus. Das Eisenbahnnetz in Indien ist zwar lang und recht gut ausgebaut, das scheint aber nicht fuer Radjastan zu gelten. Hier faehrt man Bus! Und Busfahren kann ein Abenteuer sein, vor allem wenn man einen Local-Bus erwischt, der in jedem Kaff haelt, meistens so ueberfuellt ist, dass ein Teil der Passagiere nur noch auf dem Dach Platz findet und der fuer eine Strecke von 250 km ungefaehr 10 Stunden braucht. Meine Fahrt nach Bundi war die Hoelle. Eingezwaengt sass ich auf meinem viel zu engen Platz in der Hitze. An Lesen war nicht zu denken. Zu einen kam ich nicht an meine Tasche mit den Buechern heran und zum anderen war die Strasse so schlecht, dass ich mir vorkam wie auf der Ruettelplatte. Und wie gesagt, die Fahrt dauerte knapp 10 Stunden.
Bei meiner Fahrt von Udaipur nach Mount Abu (wo ich gerade bin) wollte ich schlauer sein und buchte einen Touristenbus in einem Reisebuero. Ich hatte Platznummer 35 und als der Bus mit einer halben Stunde Verspaetung kam stellte sich heraus, dass es nur Plaetze bis 25 gab. Ich befuerchtete schon, stehen zu muessen. Zum Glueck war der Schaffner gnaedig. Es war ein Sleeper-Bus mit Schlafplaetzen, winzig kleinen schachtelfoermigen Abteilen, die gerade so fuer eine oder fuer zwei Personen Platz haben. Nun konnte ich zwar nicht sitzen, dafuer aber liegen, was viiiiel komfortabler ist. Acht Stunden verbrachte ich lesend und gelegentlich aus dem verdreckten Fenster schauend, die Beine gemuetlich ausgestreckt.
Seit zwei Tagen bin ich jetzt in Mount Abu, einem sehr schoen gelegenen und vor allem ruhigen Bergstaedchen. Hier ist es so schoen, dass ich noch bis uebermorgen bleibe und dann, wieder mit dem Bus, nach Jodpur fahre.
Die meisten Strecken fuhr ich mit dem Bus. Das Eisenbahnnetz in Indien ist zwar lang und recht gut ausgebaut, das scheint aber nicht fuer Radjastan zu gelten. Hier faehrt man Bus! Und Busfahren kann ein Abenteuer sein, vor allem wenn man einen Local-Bus erwischt, der in jedem Kaff haelt, meistens so ueberfuellt ist, dass ein Teil der Passagiere nur noch auf dem Dach Platz findet und der fuer eine Strecke von 250 km ungefaehr 10 Stunden braucht. Meine Fahrt nach Bundi war die Hoelle. Eingezwaengt sass ich auf meinem viel zu engen Platz in der Hitze. An Lesen war nicht zu denken. Zu einen kam ich nicht an meine Tasche mit den Buechern heran und zum anderen war die Strasse so schlecht, dass ich mir vorkam wie auf der Ruettelplatte. Und wie gesagt, die Fahrt dauerte knapp 10 Stunden.
Bei meiner Fahrt von Udaipur nach Mount Abu (wo ich gerade bin) wollte ich schlauer sein und buchte einen Touristenbus in einem Reisebuero. Ich hatte Platznummer 35 und als der Bus mit einer halben Stunde Verspaetung kam stellte sich heraus, dass es nur Plaetze bis 25 gab. Ich befuerchtete schon, stehen zu muessen. Zum Glueck war der Schaffner gnaedig. Es war ein Sleeper-Bus mit Schlafplaetzen, winzig kleinen schachtelfoermigen Abteilen, die gerade so fuer eine oder fuer zwei Personen Platz haben. Nun konnte ich zwar nicht sitzen, dafuer aber liegen, was viiiiel komfortabler ist. Acht Stunden verbrachte ich lesend und gelegentlich aus dem verdreckten Fenster schauend, die Beine gemuetlich ausgestreckt.
Seit zwei Tagen bin ich jetzt in Mount Abu, einem sehr schoen gelegenen und vor allem ruhigen Bergstaedchen. Hier ist es so schoen, dass ich noch bis uebermorgen bleibe und dann, wieder mit dem Bus, nach Jodpur fahre.
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